![Wallfahrtskapelle
Notre-Dame-du-Haut](https://lecorbusier-worldheritage.org/wp-content/webpc-passthru.php?src=https://lecorbusier-worldheritage.org/wp-content/uploads/2019/07/photo-12-chapelle-notre-dame-du-haut.jpg&nocache=1)
Colline de Bourlémont
70250 Ronchamp, Frankreich
Wallfahrtskapelle Notre-Dame-du-Haut, 1950
Die Kapelle Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp ist die Ikone christlicher Sakralarchitektur, die den Kirchenbau im 20. Jahrhundert revolutionierte.
Die Kapelle liegt in beherrschender Lage auf einem Hügel an der Burgundischen Pforte in der Nähe von Belfort. Abgesehen von seinem eher kahlen Gipfel ist dieser Hügel ebenso wie die benachbarten Höhenzüge bewaldet. Le Corbusier berücksichtigte bei seinem Entwurf den Baumbestand, die Ausblicke in die Ferne und die Horizontlinie.
Die Grundzüge des Entwurfs für die Kapelle entstanden in nur wenigen Tagen: ein asymmetrisches Gebäude, geschwungene Wände, überwölbt von einem Dach, dessen Form an die Schale einer Krabbe erinnert. Die Asymmetrie brach mit der traditionellen Vorstellung eines kreuzförmigen Kirchengrundrisses. Es entstand ein einheitlicher Kirchenraum, ohne Seiten- oder Querschiff, der gleichwohl nach Osten orientiert ist.
Die Gestaltung der einzelnen Fassaden ist unterschiedlich, doch beziehen sie sich aufeinander. Die östliche Wand rollt sich an ihren Enden ein und formt so zwei Kapellen, die aus turmartigen Aufbauten indirektes Licht erhalten. Eine dritte Kapelle an der Nordwand ergänzt die beiden anderen und rahmt einen beeindruckenden rückwärtigen Eingang.
Le Corbusier setzte das Tageslicht ein, um den Raum zu gliedern. Er gestaltete die Glasfenster in der tiefen Südwand selbst und verwandte dazu die gleiche Farbpalette wie bei den Loggien der Unité d‘habitation und seinen Gemälden der 1950er Jahre. Die Stahlbetonstützen, die das Dach tragen, verschwinden vollständig in den Außenwänden. Diese wurden aus den Steinen der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Vorgängerkirche aufgemauert. Die Südwand mit ihren zahlreichen Öffnungen für die Glasfenster ist zwischen den Stützen aus Metallgittern und Spritzbeton konstruiert.
Die Trennung von Tragstruktur und massiven Wänden ermöglicht es dem Architekten, einen schmalen Streifen zwischen Mauerwerk und Dach offen zu lassen, das nur auf kleinen Lagern aus Metall ruht. Die Schale des Daches ist ähnlich einem Flugzeugflügel aus zwei nur 6 cm starken Betonmembranen im Abstand von 2,26 Meter (Modulor) aufgebaut.
Neben der Kapelle errichtete Le Corbusier noch zwei kleinere Gebäude, das Wärterhaus und das Pilgerhaus, in dem sich Schlafräume und eine Küche befinden. Eine ebenfalls aus Ruinensteinen errichtete Stufenpyramide, die den Opfern der Kämpfe von 1944 gewidmet ist, ergänzt das bauliche Ensemble.
Aufriss der Ostfassade mit Darstellung des hügeligen Geländes
Plan FLC 7113
Aufriss der Südfassade mit Beschriftung
Plan FLC 7173A
Schnitt und Aufriss der Nordfassade mit Darstellung von Kirchturm, Wasserspeier, Dach, Glasfenster, Außentreppe und Portal sowie Materialangaben und Beschriftung
Plan FLC 7185
Axonometrische Ansicht der Kapelle mit Darstellung des Eingangs, Treppe, Altarnischen, Turm etc.
Plan FLC 7191
Aufriss der Innenseite der Südfassade mit künstlerisch gestalteten Glasfenstern und deren Nummerierungen
Plan FLC 7423
Studie mit Schnitt und Aufriss zu den Glasfenstern mit Farbentwurf
Plan FLC 30937
Modell der Kapelle
Foto: Lucien Hervé
FLC L3(2)6
Foto: unbekannt
FLC L3(2)6 8
Innenansicht
Foto: Lucien Hervé
FLC L3(2)197
Ansicht von Südosten
Foto: Cemal Emden
Ansicht von Nordwesten
Foto: Cemal Emden
Ansicht von Nordosten auf die Außenkanzel
Foto: Cemal Emden
Pilgerhaus mit Kapelle
Foto: Cemal Emden
Innenansicht auf eine der Altarnischen
Foto: Cemal Emden
Innenansicht des Kirchenraums
Foto: Cemal Emden
Innenansicht des Kirchenraums
Foto: Cemal Emden
Pilgerhaus
Foto: Cemal Emden
Wasserspeier mit Brunnen
Foto: Cemal Emden