Das architektonische werk
von Le Corbusier im welterbe
Die serie
Haus Guiette
Adresse:
Populierenlaan 32
2020 Antwerpen, Belgien

Haus Guiette, 1926

Das Haus Guiette, das auf der Idee des Pavillon de l’Ésprit Nouveau aufbaut, ist der erste Auftrag Le Corbusiers außerhalb Frankreichs und steht für die frühe Anerkennung, die er in Europa erlangte.

Das Haus Guiette reiht sich in die Serie puristischer Gebäude ein, bei denen Le Corbusier in den 1920er Jahren die „Fünf Punkte zu einer neuen Architektur“ anwendete:  Stützen, Dachgarten, Langfenster, freie Grundriss- und Fassadengestaltung. Dieses Projekt weist eine gewisse Ähnlichkeit mit seinen Häusern in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung auf. Schon hier befasste sich Le Corbusier besonders intensiv mit dem Prinzip des Citrohan-Hauses, einem seiner ersten theoretischen Wohnmodelle, welchem die Standardisierung der Bauelemente und seine verantwortungsbewusste Herangehensweise an die auf das Wesentliche reduzierte Wohnform als ‚Wohnmaschine‘ zugrunde liegen.

Die Besonderheit des Projekts Haus Guiette leitet sich aus verschiedenen Faktoren ab: Das Grundstück ist lang und schmal, was typisch für Belgien ist. Darüber hinaus schrieben die stadtplanerischen Vorgaben eine halbgeschlossene Bebauung mit einem Durchgang an der westlichen Grundstückseite vor. Der ausdrückliche Wunsch des Bauherrn nach einem Wohnzimmer im Erdgeschoss mit direktem Zugang zum Garten schloss letztlich die Stützen des Citrohan-Typs von vornherein aus und hatte zur Folge, dass Küche und Toilette zur Straßenseite hin untergebracht wurden. Die horizontalen Fensterbänder, die Dachterrasse, die geraden und steilen Treppenläufe, die auf unterschiedlich hohen Stützen ruhen, das Atelier über zwei Geschosse und die gesamte Raumkonzeption, die zu einer „architektonischen Promenade“ einlädt, sind weitere besondere Elemente.

Das Haus lässt sich als einfache und perfekte Kiste beschreiben. Da die örtlichen Bauvorschriften für die Fassaden natürliche Baustoffe forderten, wurde schließlich ein Putz mit bläulichem Steinzusatz aufgebracht. Der leicht zurückgesetzte vertikale Glasstreifen betont sowohl an der Vorder- als auch Rückfassade das Stützenfeld, in dem die beiden Treppen in die verschiedenen Stockwerke untergebracht sind. Die „architektonische Promenade“ endet im Atelier mit Galerie, das mit einer großen Glaswand und Balkon ausgestattet ist. Über die Galerie gelangt man auf die ummauerte Dachterrasse, welche auf der Gartenseite mit einem kleinen Balkon und seitlich mit einem Okulus versehen ist.

Haus Guiette
Haus Guiette

Sieben Skizzen: Pespektivische Ansichten von der Straße und vom Garten aus, sowie der Eingangsdiele, des Esszimmers, der Bibliothek, des Badezimmers, des Boudoirs, des Schlafzimmers und des Dachgartens
Plan FLC 8594A

Haus Guiette
Haus Guiette

Perspektivische Ansicht der Villa (von der Straße aus) mit Schattierung
Plan FLC 8604

Haus Guiette
Haus Guiette

Ansicht zur Straße, Seitenansicht, Ansicht zum Garten mit Farbgebung
Plan FLC8607

Haus Guiette
Haus Guiette

Schnitt und Seitenansicht mit Maßangaben und Beschriftung
Plan FLC8612

Haus Guiette
Haus Guiette

Teilaufriss der Fassade zur Straße mit Schnitten, Maßangaben und Beschriftung
Plan FLC8613

Haus Guiette
Haus Guiette

Grundrisse von Erdgeschoss, Obergeschossen und Dachterrasse mit verschiedenen Räumen und Beschriftung
Plan FLC8622

Haus Guiette
Haus Guiette

Foto: Mansy
FLC L1(3)2

Haus Guiette
Haus Guiette

Innenansicht
Foto: unbekannt
FLC L1(3)4

Haus Guiette
Haus Guiette

Seitenansicht

Haus Guiette
Haus Guiette

Gesamtansicht
Foto: Cemal Emden

Haus Guiette
Haus Guiette

Rückfront zum Garten

Haus Guiette
Haus Guiette

Innenansicht, Treppenhaus
Foto: Cemal Emden

Haus Guiette
Haus Guiette

Innenansicht

Haus Guiette
Haus Guiette

Wohnraum mit großem Glasfenster

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