Haus Curutchet, 1949

Das Haus Curutchet befindet sich in der Nähe eines Parks an einer der Prachtstraßen, welche die Hauptachsen der Stadt bilden. Es steht auf einer kleinen Parzelle an einer diagonalen Seitenstraße, die zur Hauptstraße hin ein Plätzchen bildet.

Der Arzt Pedro Curutchet bat als Bauherr Le Corbusier, den Bereich seiner Praxis und den Wohnbereich zu trennen und auf eine gute Ausrichtung der Räume und Ausblicke auf den Park und das Plätzchen zu achten. Das Gebäude besteht daher aus zwei Baukörpern, der Praxistrakt liegt nach vorne zur Straße, der Wohntrakt liegt dahinter und überragt die Praxis. Deren Dach bildet die Terrasse von Wohn- und Esszimmer. Die Schlafräume befinden sich im dritten Stock. Alle Räume sind gut besonnt und zur Straße und der Grünfläche vor dem Haus orientiert. Das Erdgeschoss lässt Le Corbusier nahezu frei, lediglich eine Garage und einige Nebenräume sind dort untergebracht. Vom Eingang Eine Rampe führt zu Praxis und Wohntrakt und verbindet so die beiden Baukörpern,

Beim Haus Curutchet zeigen sich alle architektonischen Prinzipien Le Corbusiers: die sichtbaren Stützen, der freie Grundriss und die freie Fassade sowie der Dachgarten. Die Fassaden sind zur Straße hin entmaterialisiert, es sind schlichte Glaswände, durch vorgesetzte Betonlamellen (brise-soleil) vor Sonneneinstrahlung geschützt. Durch die Verbindung zwischen innen und außen ebenso wie zwischen den Räumen im Gebäude wird eine raum-zeitliche Dimension baulich umgesetzt, welche für Le Corbusier, aber auch andere Vertreter der modernen Bewegung eine wichtige Rolle spielte.

Das Haus Curutchet ist sorgfältig zwischen zwei Gebäude eingefügt, die sich in Höhe und architektonischem Ausdruck deutlich unterscheiden. Beim Entwurf für die Ansicht wurden visuelle Verbindungen zu den Nachbarfassaden geschaffen.